Eine Lady riskiert alles
von Stephanie Laurens
HarperCollins Germany



Cover:
Sinnlich


Rezension:
„Neville Roscoe ist ein Mann, der nach seinen eigenen Regeln lebt und sich nicht um sein Ansehen in der Gesellschaft kümmert. Ungezügelt frönt der Besitzer mehrerer Spielhöllen seinen Leidenschaften. Ursprünglich hat er dieses Leben in der verruchten Halbwelt Londons nur gewählt, um seine Familie vor dem Ruin zu retten. Doch die Rückkehr in die feine Gesellschaft bleibt dem Adeligen nun verwehrt. Als die unbescholtene Lady Miranda Clifford ihn unversehens um Hilfe bittet, zögert er nicht, ihr wie ein echter Gentleman zur Seite zu stehen. Je mehr Zeit er in ihrer Nähe verbringt, desto verlockender wird der Gedanke, seine lasterhafte Vergangenheit hinter sich zu lassen …“
Ich habe zum ersten Mal ein Buch dieser Autorin gelesen und war natürlich gespannt auf ihren Roman. Dieses Buch handelt in der Regency Epoche und auch das Cover passt gut in diese Zeit. 
Miranda ist neugierig warum ihr Bruder immer wieder am Abend in das Haus von Neville Roscoe geht. Er ist ein verrufener Glücksspieler. Sie macht sich Sorgen um ihren jüngeren Bruder, obwohl dieser längst erwachsen ist und auch gut allein zu recht kommen sollte. Dennoch will sie nicht einfach nur zusehen, nein sie muss auf ihn achten und aufpassen. Nachdem sie sich Zugang zum Haus von Roscoe verschafft hat und dieser sie dort entdeckt, ist er berechtigter Weise irritiert. Doch nach und nach beginnt die junge Dame immer wichtiger in seinem Leben zu werden. 
Die Geschichte ist wirklich unterhaltsam geschrieben, aber ich bin immer wieder über den Namen unserers Glücksspielers gestolpert beim Lesen. Irgendwie wollte der nicht so recht zu ihm und meiner geistigen Zunge passen… Roscoe… eher ein Hundename oder?
Auf jeden Fall sind aber ROSCOE und Miranda sympathische und liebenswerte Charaktere von denen man sich gern durch dieses Buch begleiten läßt und denen man auch wirklich gern zuhört. 
Die junge Dame ist eigentlich schon fast zu alt in der damaligen Zeit um noch als unverheiratet durch die Gegend zu wandeln. Eigentlich hätte sie schon vor Jahren unter die Haube gehört, aller Standesdünkel zum Trotz ist sie selbstbewusst und angesehen. Dank ihrer eifrigen Tantchen, die ihr immer wieder vorhalten wie sich eine junge Dame zu benehmen hat. Doch da sie nun mal ist wie sie ist, stellt sie nicht nur Roscoes Welt ordentlich auf sondern trotzt auch hin und wieder den Anstandsregeln. 
Im Verlauf der Geschichte erst lernt man hingegen Roscoe richtig kennen. Am Beginn umgibt ihn geheimnisvolles und er bleibt etwas mysteriös. Doch später wird dem Leser so manches klar und einige Vermutungen bestätigen sich. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich im Laufe des Buches immer weiter.
Wirklich gut fand ich die Idee, den Plot nicht ausschließlich in der Welt der Schönen und Reichen anzusiedeln. Roscoe verkehrt nicht mehr in diesen Kreisen und hat sich ein Dasein im Schatten geschaffen. Miranda hingegen könnte man als Neureich bezeichnen. Da das Geld nicht geerbt wurde in dem Sinne sondern durch Geschäfte erworben wurde. Was auch nicht unbedingt in den oberen Kreisen als chic empfunden wird zu damaliger Zeit. 
Hin und wieder wird das Buch etwas langatmig, so dass man versucht ist eine Seite weiter zu blättern, aber im Großen und Ganzen tut es der Story an sich keinen Abbruch. Ein klassischer historischer Liebesroman für lange Winterabende mit einer Kuscheldecke über den Beinen.
4/5 Sterne
Danke an Netgalley und den Harper Collins Verlag für das Rezensionsexemplar. 

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