In Amors Auftrag
Roman
von Marisa Liehner
Piper Digital


Cover:
Zuckersüß wie die Zuckerwatte darauf

Rezension:
„Keine Chance dem Klischee: Ein spannend-romantischer Roman mit einer Prise Magie
In Pias Familie dirigiert das Amor-Gen das tägliche Leben. Während ihr kleiner Bruder die Rolle des Amor übernimmt, ist sie eine Klischeebeauftragte. Ihre Aufgabe ist simpel: verhindern, dass sich in der Welt zu viele Klischees anhäufen. Dementsprechend begeistert ist sie von allem, was mit Romantik und Kitsch zu tun hat. Das ändert sich auch nicht, als sie Joshua begegnet. Er soll das Gegenstück sein, das Amor für sie ausgewählt hat. Doch Pia hat gar nicht die Zeit, sich mit ihm und den dazugehörigen Klischees herumzuschlagen, denn eine weitaus schlimmere Gefahr hat sich in ihr Leben geschlichen. Eine Gefahr, die nicht nur ihre Familie/Liebsten, sondern auch die Liebe selbst bedroht.“
Ich hatte eigentlich einen anderen Roman hinter diesem Buch erwartet und war dann von der eigentlichen Idee sehr angetan, auch wenn noch nicht alles vollkommen in der Umsetzung gepasst hat, wie ich finde. 
Das Lesen des Buches war angenehm, da der Schreibstil dynamisch, erfrischend und jung wirkte. Man liest die Geschichte aus Sicht von Pia, die in der Ich-Perspektive erzählt. Was den Plot angeht finde ich den Ort sehr gut gewählt. Das ist mal etwas neues, da es nicht wie üblich Amerika oder England ist. Allerdings werden manche Dinge in dem Buch einfach zu langatmig erklärt, so dass gefühlte ein Drittel des Buches damit regelrecht überhäuft werden. Das ist meiner Meinung nach zu viel und kann den Leser durchaus langweilen. Auch Hintergrundwissen oder ausführlichere Recherchen wären vielleicht noch sinnvoll gewesen um das Gesamtbild des Buches abzurunden. 
Nun zu den Charakteren, die ja die eigentlichen Stars jeden Buches sind.
Pia ist liebenswert und mitfühlend und ist wohl behütet und sorglos mit ihrer Familie zusammen aufgewachsen. Doch sie und ihren Bruder verbindet noch etwas besonderes, denn beide verfügen über magische Fähigkeiten. Man hätte diese allerdings auch etwas „magischer“ beschreiben können. Hier haben wir eher einen Sachbuchverschnitt, wie ich finde. Das könnte durchaus noch verändert werden.
Im Hauptinteresse des Buches liegt aber nicht wie erwartet die Liebesgeschichte in sich sondern eher die „Arbeit“ von Pia und ihrem Bruder. Also deren Tätigkeit als Amor und wie sie ihre Tage damit gestalten. Dies wurde sehr liebevoll, bildlich und ins Detail gehend beschrieben von der Autorin.
Durch die Hilfe ihres Bruders, der als Amor in Aktion getreten war, hat Pia ihre Liebe gefunden. Aber das war eigentlich ein einziges hin und her. Mal wollen sie sich nahe sein, dann wieder nicht, dann wieder doch und dann doch wieder nicht. Ein einziges Hickhack. Als Leser fragt man sich, sind die überhaupt verliebt? Wo bleibt die Leidenschaft, die Zuneigung und die Anziehungskraft? Aber naja es wird wohl auch solche Art von Liebe geben, aber für einen Liebesroman fehlt das hier einfach.
Joshua konnte sich nicht in mein Herz schleichen, denn seine ganze Art ist mir zu fade, zu nüchtern und ungerührt. Sein Charakter ist einfach zu unstet. 
Im Gegensatz zu den Hauptcharakteren fand ich wiederum die Nebencharaktere interessanter, lebhafter und einfach sympathischer. Vielleicht weil sie nicht so viel Story um sich herum gebraucht haben, kamen sie authentischer rüber und waren auch durchaus witzig.
Wenn Ihr als Leser hier einen romantischen Liebesroman erwartet, solltet ihr wahrscheinlich lieber ein anderes Buch lesen. Aber dieser Roman ist streckenweise wirklich unterhaltend und ich denke jüngeren Lesern würde er sehr gut gefallen. Wahrscheinlich liegt die Zielgruppe wirklich eher bei diesen.
Ich gebe dem Buch gute 3/5 Sterne weil eben noch Luft nach oben in der Umsetzung ist
Danke an Netgalley und den Piper Digital Verlag für das Rezensionsexemplar.

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