Wolfswille
Schwarzes Blut
von Melanie Vogltanz
Papierverzierer Verlag


Cover:
Wieder ein wundervolles Cover, welches einen das Buch allein schon deshalb kaufen läßt

Rezension:
„London 1888: Alfio ist ein Hemykin, ein unsterblicher Wolfsmensch. Sein Leben ist gezeichnet von der Angst vor dem Kontrollverlust – der Angst, wieder zu zerstören, was er liebt. Nach Jahrzehnten des Exils verschlägt es ihn nach London, wo er sich als Kopfgeldjäger verdingt und das Tier in sich mit Opium betäubt. Doch im Herzen Englands lauert eine Bedrohung, die selbst den übermächtigen Wolfsmann in Bedrängnis bringt. Grausame Morde erschüttern Whitechapel. Die Opfer: Prostituierte, in deren Adern ebenso wie in Alfios das schwarze Blut der Unsterblichkeit fließt. Gegen seinen Willen wird Alfio in einen Sumpf der Gewalt und Intrigen gezogen. In der Hoffnung, den Mörder unschädlich machen zu können, setzt er den letzten Rest seiner Menschlichkeit aufs Spiel.“
Ich habe schon ein Buch aus dieser Serie gelesen und war begeistert und habe mich daher wahnsinnig darauf gefreut, dieses hier ebenso lesen zu können. Es handelt sich hierbei um den 4. Teil der „Schwarzes Blut“-Reihe, die völlig unabhängig voneinander gelesen werden können. Man läuft nicht Gefahr in einem anderen Buch gespoilert zu werden.
Ich mag den Schreibstil und den Plot den Melanie Vogltanz nutzt unheimlich gern. Ihr gelingt es ausgezeichnet die damalige Zeit wieder zum Leben zu erwecken und nimmt sich Zeit uns auf eine Reise zu schicken, die den Leser nicht nur die schönen Seiten dieser Zeit zeigt. Nein, im Gegenteil sie verlockt uns in die Dunkelheit abzutauchen, schubst uns in dunkle Ecken und läßt uns mit allen Sinnen wahrnehmen. Die Stimmung, die sie erzeugt wandert durch das gesamte Buch mit und macht süchtig nach mehr. In der Erzählweise treffen wir vorangig auf Alfino, der diese Geschichte uns mitteilt. Wunderbar finde ich auch die Unterteilung des Buches in 3 Abschnitte von denen jeder mit einem Zitat von einer bekannten Horrorgschichte aus eben jener Zeit beginnt. Diese Idee ist einfach toll und weist ein wenig auf die Handlung in dem jeweiligen Abschnitt hin und umreißt diese grob. Dadurch schafft die Autorin eine enge Verbindung der Vergangenheit mit diesem Buch und auch einen roten Faden, der alles miteinander verbindet und zusammen hält.
Man kann förmlich den inneren Kampf in Alfino mit empfinden, wenn es von Zeit zu Zeit dem Wolf in sich die Freiheit gewähren muss. Allerdings versucht er dies mit allen möglichen Mitteln hinaus zu zögern oder ganz zu unterbinden. Wodurch er in eine gefährliche Spirale gerät. Was ihn allerdings retten kann sind die Personen, die er in der Geschichte trifft und welche ihm zur Seite eilen, wenn er sie braucht. Besonders emotional empfinde ich die Szenen, als sein Wolfswesen endlich seinen Gefährten findet.
Neben dem Wolf, tauchen aber auch wieder wie in den anderen Büchern die Vampire und Strigoi auf und bitte vergesst die kuscheligen Vampirklischees endlich. Das sind keine Plüschis zum Knuddeln, wie man uns in diversen Jugendbüchern und Filmen vorgaukeln will.
Der berühmteste Zeitgenossen, der damals in London lebte, darf in diesem Buch auch seinen Auftritt haben und für einiges an Aufruhr und Stimmung sorgen. Ein raffinierter Gegener mit einem überraschendem Plan.
Dieses Buch hat mich ebenso gefesselt und fasziniert wie das erste Buch dieser Serie, welches ich gelesen hatte. Der Papierverzierer Verlag hat meiner Meinung nach ein sehr gutes Händchen bei der Auswahl der Literatur und auch bei der Gestaltung der Cover. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich eines der dort erschienenen Bücher in die Hände bekommen kann. Dieses hier hat mit wieder mal auf eindrucksvolle Weise bewiesen, was gute Unterhaltungsliteratur ist. Das Genre, der Auftritt des Buches und der Inhalt überzeugen auf ganzer Linie und laden mich dazu ein, mehr lesen zu wollen und es auf höchstem Maße weiter zu empfehlen.
Ich habe nur zu gern 5/5 Sterne gegeben.
Danke an Netgalley und den Papierverzierer Verlag für das Rezensionsexemplar. 

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