Maleficus
Schwarzes Blut I
von Melanie Vogltanz
Papierverzierer Verlag


Cover:
Ich finde es traumhaft gestaltet, selten so ein tolles Cover gesehen. Allein deswegen würde ich das Buch kaufen.

Rezension:
„Wien 1365: Elyssandria kämpft gegen untote Kreaturen, die Strigoi genannt werden. Sie sind stets hungrig nach Menschenblut, praktisch unverwundbar - und sie vermehren sich rasend schnell. Der schwer zu erringende Sieg über die übermenschlichen Gegner rückt in weite Ferne, als Elyssa selbst von einer Kreatur der Finsternis mit dem schwarzen Blut der Unsterblichkeit infiziert wird. Zwar steigen ihre körperlichen Kräfte und ihre Geschicklichkeit nach der Verwandlung ins Unermessliche, aber zugleich erwacht auch eine dunkle, gierige Seite in ihr, der ihr schwacher menschlicher Geist nichts entgegenzusetzen hat. Mehr und mehr wird sie selbst zur größten Bedrohung für ihre ahnungslosen Begleiter. Kann Elyssa den Kampf gegen die Bestie in sich gewinnen? Eine blutige Tour de Force nimmt ihren Lauf.“
Melanie Vogltanz beginnt mit ihrer Buchreihe Schwarzes Blut eine actionreiche Serie, die Fans von Horror, Mystik und historischem Thriller gleichermaßen begeistert. Hier glitzern Vampire und Werwölfe nicht, hier geht es blutig zur Sache. Ich bin ja von je her immer skeptisch, wenn es um Vampire geht. Leider habe ich das Trauma von Twilight nicht so gut verarbeitet. Denn für mich sind Vampire keine Kuscheltypen mit Schlafzimmerblick, sondern eher solche Typen wie in Underworld. Daher bin ich immer recht vorsichtig bei diesem Thema und Büchern darum. Im Vordergrund dieses Buches steht eine junge Frau, die im Wien des Mittelalters lebt und sich nicht mit der in der damaligen Zeit vorgegebenen Frauenrollen identifizieren kann. Im Gegenteil zu den herrschenden Ansichten über Frauen übt sie sich lieber im Schwertkampf und als es dann irgendwann notwendig wird auch im Ernstfall. Auf ihrem Weg begegnen ihr die verschiedensten Persönlichkeiten angefangen beim Dominikaner Stephanus, der nicht so leicht zu durchschauen ist bis zum irgendwie dröge wirkenden Christian, der aber auch völlig anders ist als erwartet. Sie erwartet eine unvergleichliche und erschreckende Reise, während der sie zu einem Strigoi wird. Die Beschreibungen der Szenerie und des alten Wiens finde ich sehr gut gelungen und auch neu, da ich bisher kein Buch gelesen habe, dass in dieser Zeit in dieser Stadt spielt. Gelungen ist ebenso die Vermischung aus realen historischen Fakten und dem fiktionalen Teil. Die Fäden der Geschichte werden geschickt miteinander verwoben und führen den Leser zu einem unerwarteten Finale. Der Spannungsbogen des Buches riss zu keiner Zeit ab und der Schreibstil hebt sich durch Metaphern und seiner angenehmen Lesbarkeit ab. Die einzelnen Protagonisten wurden facettenreich und interessant charakterisiert und ausgearbeitet. Selbst die Liebesgeschichte ich glaubwürdig, da es nicht Knall auf Fall passiert sondern langsam und sich nicht in den Vordergrund drängt. Es gibt genügend Erklärungen zu den Strigoi, zu den Arten und der Herkunft der Rasse. Desweiteren wartet das Buch auch mit vielen recht blutigen Kämpfen auf. Es ist daher keines dieser kuscheligen Vampirmärchen und das ist mehr als positiv zu bewerten aus meiner Sicht. Die Autorin hat sich auch ausgiebig mit diesem Thema beschäftigt wie es scheint um nicht irgendwelche schnulzigen Klischees zu bedienen. 
Ich empfehle dieses Buch gern weiter und gebe 4/5 Sterne.
Danke an Netgalley und den Papierverzierer Verlag für das Rezensionsexemplar.

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