Du wolltest es doch
von Louise O'Neill
Carlsen Verlag
Cover:
Allein dieses Cover erweckt schon beklemmende Gefühle, durch die blutrote Schrift auf den Beinen
Rezension:
Nein, richtig sympathisch ist Emma nicht. Sie steht gern im Mittelpunkt, die Jungs reißen sich um sie und Emma genießt es. Bis sie nach einer Party zerschlagen und mit zerrissenem Kleid vor ihrem Haus aufwacht. Klar, sie ist auf der Party mit Paul ins Schlafzimmer gegangen. Hat Pillen eingeworfen. Die anderen Jungs kamen hinterher. Aber dann? Sie erinnert sich nicht, aber die gesamte Schule weiß es. Sie haben die Fotos gesehen. Ist Emma wirklich selber schuld? Was hat sie erwartet – Emma, die Schlampe in dem ultrakurzen Kleid?
Was wenn Dir niemand glaubt? Was wenn nichts mehr so ist wie es einst war? So ergeht es Emma in diesem Roman. Dieses Buch ist schonungslos ehrlich, aufwühlend, brutal, schockierend und erschütternd. Die Thematik, welche in diesem Buch angesprochen wird, ist nicht leicht zu verdauen und bedauerlicher Weise viel zu oft Realität. Ganz bewusst hat die Autorin eine Protagonistin kreiert, welche nun mal nicht das typische brave Kleinstadtmädchen Image verkörpert. Nein, sie skizziert eine selbstbewusste, trotzige und das Leben genießende junge Frau, der heutigen Zeit. Dennoch gelten auch heute noch altbekannte Stigmata, wenn eben solchen Mädchen etwas widerfährt. Es ist ein zeitgemäßer und aufrüttelnder Roman entstanden, der unter die Haut geht und den man nicht vergisst. 4/5 Sterne
Danke an den Carlsen Verlag und NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.
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